Wie ein leuchtender Stern
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Premiere des Circus Monti: Das neue Programm wird dem 25-Jahr-Jubiläum vollauf gerecht
Was fällt nur dieser Inspektorin ein. Eigenhändig entfernt sie die Sterne an der Kulisse. Aus dem Fünf-Sterne-Hotel wird eine Ein-Stern-Absteige. Das «Grand Hotel Monti» ist heruntergekommen, die Angestellten stehen auf dem Prüfstand und haben so manche turbulente Geschichte zu überstehen. Und zuletzt ist alles wieder gut, prächtig, blendend, die Sterne werden wieder montiert. «Grand Hotel Monti» bekommt sie wieder, die insgesamt fünf Sterne.
Besseres Zeugnis gibt es kaum
Ganz überraschend ist das Happy End nicht. Aber was dazwischen passiert, das ist von Überraschungen, von Artistik, von Humor, sogar von Erotik und ästhetik geprägt.
Der Circus Monti wird eben nicht einzig und allein von Hotelsternen geprägt. Er ist der leuchtende Stern am Schweizer Zirkushimmel. Das hat die 25. Premiere eindrücklich bewiesen. 1600 Augen leuchteten bei der Premiere mit. 1600 Hände klatschten Beifall ohne Ende. Die 800 Besucherinnen und Besucher waren begeistert. Ein besseres Zeugnis für eine Vorstellung gibt es kaum. Ganz zur Freude der gesamten Monti-Crew. «Ja, ich bin sehr zufrieden. Stimmung und das Echo auf die Vorstellung waren tatsächlich sehr gut», betonte Johannes Muntwyler einen Tag nach der Premiere.Bereits beim Betreten der Zirkuszeltes werden Gelüste geweckt. Denn die Kulisse des «Grand Hotel Monti» ist – Monti-like eben – speziell. Und perfekt. Die Kulisse bildet den eigentlichen Startschuss der Mischung zwischen Kleintheater und Zirkus. Sie ist Ausgangspunkt der Geschichte, die sofort Fahrt aufnimmt. Auf dem artistischen Weg, den Ruhm des Hotels zu wahren, gilt es nicht nur die kritische Inspektorin zu überzeugen, sondern auch allerhand Gäste in den Griff zu bekommen, bis hin zum zerstrittenen Liebespaar.Didi Sommer hat dabei ganze Arbeit geleistet. Doppelt sogar. Als Regisseur und Clownfigur mit fesselnder, starker Mimik führt er seine Truppe praktisch durchs Programm. Und die ersten Begeisterungsstürme liessen nicht lange auf sich warten. Der jüngste Monti in der Manege Mario mit Stefan Wepfer an der Seite sind ein ideales Jonglierteam. Wie auch Tobias Muntwyler zusammen mit Jonas Egli bei ihrer Diabolonummer, die von hohem Tempo geprägt war.Eher verträumt, dafür sinnlich, schwebt Saphorine Pétermann am Seil. Wie auch Laura Tikka am Schwungseil. Und wenn sich Christer Pettersen auf dem Schlappseil bewegt, sieht es so spielerisch aus. Er tut es sogar mit Goldfischaquarium.
Unerreichbar? – Gibt es nicht
Und der Chef persönlich steigt zum Chefkoch auf. Johannes Muntwyler lässt die Teller tanzen. Mit Witz, mit Können, mit Unterstützung der ganzen Hotelmannschaft, was wieder sinnbildlich für den Circus Monti ist. Und damit ist die grosse Talentschau noch lange nicht zu Ende. Jenny und Sara Haglund, Zwillinge aus Schweden, zeigen, was alles mit einem oder eben zwei Menschenkörpern zu machen ist. Schlangenmenschen. Die Kontorsionnummer ist jene Form von Akrobatik, bei welcher der Artist seinen Körper in Positionen verbiegt, die für die meisten Menschen unerreichbar erscheinen.
Unerreichbar? – Für den Circus Monti scheint es das nicht zu geben. Auf jeden Fall darf diese Feststellung für die 25. Tour in Anspruch genommen werden. «Das Jubiläum ist natürlich schon wichtig», sagt dazu Johannes Muntwyler. Aber die Aufmerksamkeit auf das 25-Jahr-Jubiläum reiche alleine nicht. «Es braucht ein gutes Programm.» Und das hat der Circus Monti. Es ist nicht «nur» gut. Es ist vielfältig und von grösstem Unterhaltungswert.Circus Monti ist auch Balsam für die Seele. In einer Zeit, wo der Ausdruck «Krise» mehr gebraucht wird als alle anderen, ist der Besuch des Wohler Zirkus erst recht empfehlenswert. Denn «Grand Hotel Monti» ist ein Genuss, fürs Auge, fürs Gemüt, für die Sinne.
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